Eine Prostataentfernung kann eine körperliche und emotionale Belastung sein. Die Genesung nach einer Prostataoperation ist besonders wichtig. Sie müssen sich gut darüber informieren, wie Sie eine reibungslose Genesung erreichen und auf mögliche Komplikationen vorbereitet sein können. So können Sie schnellstmöglich wieder in Ihren Alltag zurückkehren.
So erholen Sie sich schnell nach einer Prostataoperation
Die meisten Patienten können einen Tag nach der Prostataoperation nach Hause gehen. Wie bei jeder Operation ist es normal, in der ersten Woche einen Dauerkatheter zu tragen. Der Katheter kann unangenehm sein, aber denken Sie daran, dass er vorübergehend ist. Die Genesung nach einer Prostataentfernung kann einige Wochen dauern. Wenn Sie die Anweisungen Ihres Arztes und die folgenden Schritte befolgen, beschleunigen Sie Ihre Genesung und vermeiden Komplikationen.
Entspannung
Ruhe ist der Schlüssel zu einer schnellen Genesung. In den ersten Wochen ist es wichtig, sich nicht zu überanstrengen. Wenn Ihre Arbeit schwere körperliche Arbeit erfordert, sollten Sie in den ersten Wochen darauf verzichten. Ihr Arzt wird Sie entsprechend informieren. Denken Sie daran, dass die Rückkehr zu Ihrem gewohnten Alltag während der Genesung schrittweise erfolgen sollte.
Sanfte und schrittweise Übung
Obwohl Ruhe nach einer Prostataoperation für die Genesung entscheidend ist, ist leichtes Training nicht nur ratsam, sondern notwendig. Die Urologin Dr. Mina Fam betont die Bedeutung von Bewegung. „Ich möchte, dass die Patienten am Tag der Operation wieder aufstehen und gehen können, da jede Krebsoperation das Risiko einer Blutgerinnung birgt.“ Kurze tägliche Spaziergänge können Ihnen helfen, wieder zu Kräften zu kommen und das Risiko von Blutgerinnseln zu beugen. In Absprache mit Ihrem Arzt können Sie die Gehzeit über die Wochen hinweg auch schrittweise verlängern.
Gesunde Ernährung
Reichern Sie Ihre Ernährung während der ersten Erholungsphase mit Obst und Gemüse an. Sie sollten auch ballaststoffreiche Lebensmittel zu sich nehmen, um Verstopfung vorzubeugen.
Flüssigkeitsverbrauch
Trinken Sie zwei Wochen lang täglich mindestens zwei Liter Wasser, um das Risiko einer möglichen Harnwegsinfektion sowie Verstopfung zu vermeiden. Selbstverständlich ist der Konsum alkoholischer Getränke während der ersten fünf Wochen der Genesung verboten.
Fahren
Vermeiden Sie während der ersten zwei Wochen der Genesung das Autofahren und Radfahren. Autofahren kann die innere Wunde schädigen.
Sexuelle Aktivität
Während der Genesung nach der Operation sollten Sie auf sexuelle Aktivitäten verzichten, bis Ihr Arzt Ihnen dazu rät. Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes, dann werden Sie sich schnell erholen.
Mögliche Komplikationen einer Prostataoperation (Prostatektomie).
- Schmerz.
- Blutung.
- Infektionsgefahr.
- Erektile Dysfunktion.
- Darmfunktionsstörung (Verstopfung).
- Harninkontinenz.
Ist Inkontinenz nach einer Prostataoperation normal?
Harninkontinenz nach einer Prostataoperation ist ungewöhnlich, tritt aber bei vielen Patienten auf. Dies liegt daran, dass bei der Entfernung der Prostata die Blase nach unten gezogen wird und den Raum füllt, in dem sich zuvor die Prostata befand. Von dort aus ist sie mit der Harnröhre verbunden. Im Rahmen des Eingriffs wird auch eines der Ventile entfernt, die den Harnfluss kontrollieren. Aus diesem Grund kann es schwierig sein, Harninkontinenz zu kontrollieren.
Wie lange kann eine Harninkontinenz nach einer Prostataoperation andauern?
Dies hängt von der Art der Operation, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Patienten ab. Harninkontinenz und Harnverlust können einige Monate bis zu einem Jahr andauern. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie enttäuscht sein sollten, denn es handelt sich nicht um einen dauerhaften Zustand. Mit der Zeit wird die Inkontinenz abnehmen und Sie werden Ihre Blase besser kontrollieren können. Gibt es eine Lösung?
Es gibt viele wirksame Ansätze, mit denen Sie Inkontinenz behandeln können. Beginnen Sie mit nicht-invasiven Behandlungen oder Physiotherapie zur Stärkung Ihrer Beckenbodenmuskulatur. Besonders hilfreich können Kegelübungen sein. Dabei werden die Muskeln im Beckenboden angespannt und entspannt. Diese Übungen können nicht nur Ihre Fähigkeit verbessern, den Urin zu halten, sondern auch die Häufigkeit Ihres Harndrangs reduzieren.
„Inkontinenzwindeln sind wahrscheinlich die häufigste Methode, damit umzugehen, aber es gibt auch andere Möglichkeiten, mit Inkontinenz umzugehen.“
Viele Männer sind nicht auf die Blasenschwäche vorbereitet, die nach einer Prostataentfernung auftreten kann. Auch wenn die Inkontinenz nur kurz anhält, ist es wichtig, dass sie während der Genesung trocken bleiben. Denken Sie an Ihren Lebensstil und finden Sie ein Produkt, das zu Ihnen passt. Inkontinenzwindeln müssen möglicherweise mehrmals täglich gewechselt werden. Stellen Sie sicher, dass sich eine Toilette in der Nähe befindet. Sie können sperrig, unbequem im nassen Zustand und auf lange Sicht eine teure Lösung sein.
Externe Geräte
Externer peripherer Katheter
Externe Perinealkatheter werden im Penis platziert, damit der Urin in einen Harnleiter fließen kann. Katheterbeutel werden tagsüber unter der Kleidung am Bein befestigt und können nachts neben dem Bett liegen.
Externer peripherer Katheter B Braun Urimed Vision
Sie sind eine diskrete Wahl, da sie unter der Kleidung nicht sichtbar sind. Sie eignen sich für längere Aufenthalte und Sport und halten die Haut trocken. Sie können unangenehmen Geruch verhindern, sind sehr praktisch in der Aufbewahrung, nehmen wenig Platz weg und sind ideal für unterwegs. Sobald der Katheterbeutel voll ist, können Sie ihn in der Toilette entleeren. Einziger möglicher Nachteil: Er sitzt möglicherweise nicht immer richtig und es besteht die Gefahr von Mikroleckagen.
Penisklemme
Eine Penisklemme besteht aus einem klappbaren, starren Rahmen mit zwei Polstern und einem Verriegelungsmechanismus. Sie kontrolliert Auslaufen durch konstanten Druck auf den Penis. Sie kann Auslaufen stoppen, ist einfach zu entfernen, waschbar und wiederverwendbar. Sie muss jedoch alle zwei Stunden am Penisschaft auf und ab bewegt werden. Sie kann außerdem nur für kurze Zeit getragen werden und muss während des Schlafens und beim Wasserlassen entfernt werden. Viele Männer beschreiben sie als unangenehm oder schmerzhaft.
Künstlicher Schließmuskel
Der künstliche Harnröhrenschließmuskel (AUS) wird im Körper platziert. Eine mit Kochsalzlösung gefüllte Manschette hält die Harnröhre geschlossen, und eine Pumpe im Hodensack ermöglicht das Wasserlassen nach Bedarf. Der AUS ist für die Anwendung nach Prostataoperationen konzipiert. Er ahmt die Funktion eines normalen, gesunden Harnröhrenschließmuskels nach. Der Nachteil ist, dass er Fingerfertigkeit erfordert und einige Risiken birgt. Zu diesen Risiken gehören Gewebeverschleiß/-verlust (Geräte-/Geweberosion), Harnversagen, Infektionen und Schmerzen. Infolgedessen kann ein weiterer chirurgischer Eingriff erforderlich sein.
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